Dorfkirche

Die Entstehung

Über die Entstehung unserer Kirche ist keine direkte Quelle mehr zugänglich.

Kirche_1

Nach der im Portal eingemeißelten Inschrift wurde sie im Jahre 1771 erbaut. In einer Untersambacher Kapellen-Pflegerechnung vom Jahre 1819/20 steht:

Ueber der dahiesigen Kappellen ist kein Fundationsbrief vorhanden, die Kappellen ist durch Gutthäter erbauet, sowie die sämtlichen Kapitalien gestiftet worden.

Ist die Nicht-Erwähnung der Kirche in den Visitationsberichten des Landeskapitel Iphofen auf offensichtliche Nachlässigkeit und die Datierung auf 1731 durch den Bezirksbaumeister Knab bei der Renovierung 1905 auf eine Fehlinterpretation durch Verwitterung der Inschrift über dem Portal zurückzuführen, so ist es doch verwunderlich, dass weder in den Kirchenbüchern von Kirchschönbach und Wiesentheid, noch in den Gemeindebüchern, der Bau Erwähnung gefunden hat. Man sollte doch meinen, dass der Bau einer Kirche für eine kleine Gemeinde eine beachtenswerte Anstrengung gewesen sein muss.

Möglicherweise wäre im bayerischen Staatsarchiv in Würzburg noch Näheres zu finden gewesen. Bis auf mehrere Eintragungen im Katalogverzeichnis sind alle zugehörigen Akten jedoch am 16. März 1945 verbrannt.

Der Standort

Über den Standort der Kirche gibt es eine Anekdote aus mündlicher Überlieferung. Danach soll, nachdem feststand, dass die Kirche gebaut würde, ein Streit darüber entbrannt sein, wo sie stehen sollte. Die beiden Hauptgegner waren die damals offenbar einflussreichsten Bauern in Untersambach, Reuß und Rößner.

Auf einer in dieser Sache einberufenen Gemeinderatssitzung fasste man schließlich den Beschluss, den Zwist dahingehend zu beenden, dass derjenige, der am nächsten Tag die erste Fuhre Steine ins Dorf bringe, sie dort abladen dürfe, wo er wünsche, dass die Kirche gebaut werde.

Das war ein wahrhaft salomonisches Urteil, denn erstens wusste man sich damit sehr wohl aus den Streitigkeiten der Beiden herauszuhalten und zweitens nutzte man den Ehrgeiz der beiden Kampfhähne, um gleich nötiges Baumaterial an Ort und Stelle bringen zu lassen.
Während Rößner, so heißt es, gleich nach Hause ging, um am nächsten Morgen in aller Frühe anspannen zu können, wartete Reuß nicht so lange und spannte noch in derselben Nacht in aller Heimlichkeit an. Als Rößner am nächsten Morgen, kaum dass die Hähne krähten, in den Weg zum Steinbruch einbog, kam ihm schon der Reuß mit einer vollen Fuhre Steine entgegen.
So war der Streit entschieden und die Kirche wurde gleich neben dem Reuß’schen Anwesen gebaut.


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